Die Professur für Konstruktionserbe und Denkmalpflege widmet sich theoretischen und praktischen Herausforderungen der Inventarisierung, Würdigung und Erhaltung von Denkmälern. Sie ist dem Institut für Denkmalpflege und historische Bauforschung (IDB) sowie dem Institut für Technologie in der Architektur (ITA) zugehörig.
Für den professionellen und verantwortungsvollen Umgang mit historischen Gebäuden ist die Kenntnis traditioneller Konstruktionsweisen, Materialien, architektonischer Entwurfsprinzipien und Bauprozesse unerlässlich. Im Hinblick auf die zukünftige Entwicklung des Baubestands erscheint es jedoch ebenfalls wichtig, auch jüngere und sogar aktuelle Prozesse zu berücksichtigen. Neu entwickelte Baustoffe, Konstruktionstechniken und «Trends» wirken sich massgeblich auf die Architektur aus und es ist eine beschleunigte Umsetzung neuer Ideen und Technologien im Bausektor zu erkennen. Es mangelt an Wissen über Alterung und Reparaturfähigkeit solcher Konstruktionen sowie Untersuchungen der langfristigen Folgen und Auswirkungen auf den Gesamtbestand.
Im Rahmen verschiedener Forschungsprojekte werden sowohl ältere als auch jüngere (und sehr junge) Baubestände hinsichtlich ihrer Denkmalwürdigkeit und in Bezug auf Herausforderungen ihrer Erhaltung untersucht. Dabei stehen insbesondere die konstruktiv beispielhaften Ingenieurbauwerke der Schweiz sowie die gebauten Zeugen neu entwickelter Bauprozesse und -techniken im Vordergrund. In der Lehre werden in verschiedenen Seminaren und Kernfächern aktuelle Fragestellungen diskutiert und vertieft. Die Vorlesung widmet sich vor allem den theoretischen und praktischen Grundlagen der Denkmalpflege. Des Weiteren bietet die Professur die universitären Weiterbildungsangebote MAS ETH (Master of Advanced Studies) in Denkmalpflege und Konstruktionsgeschichte, CAS ETH (Certificate of Advanced Studies) in Preservation, und CAS ETH in Future Heritage in Kooperation mit der Professur für Bauforschung und Konstruktionsgeschichte an, die umfassend und methodenorient hohe akademische Ansprüche mit Praxisbezug kombinieren und spezifische Fachkompetenzen vermitteln. Zudem wird der CAS ReMain in Kooperation mit der Product Development Group und der Professur für Advanced Manufacturing des Departement Maschinenbau und Verfahrenstechnik (D-MAVT) angeboten.