Das Kinderdorf Leuk von Heidi und Peter Wenger im Kontext nachkriegszeitlicher Schulbauten
Das «Dorf-Konzept» zwischen Integration und Segregation
Focus Work Spring Semester 2022
Student: Lucia Bernini
Das Kinderdorf St. Antonius in Leuk im Wallis ist ein Ort, an dem Kinder mit besonderen Bedürfnissenzusammen wohnen und zur Schule gehen. Die mehrteilige Anlage wurde von den Architekten Heidi und Peter Wenger entworfen und in zwei Etappen erbaut: die erste von 1970 bis 1972 und die zweite von 1985 bis 1987. Seit der Eröffnung wurde das sonderpädagogische Angebot ausgebaut und erweitert, dabei ist die Funktion grundsätzlich dieselbe geblieben. Der Entwurf ist der Vorschlag einer Organisationsform des Zusammenlebens nach dem Vorbild des Siedlungstyps Dorf. Dieser Typ dient hier jedoch als Metapher, um die Vorstellung vom Zusammenleben der Pädagog*innen und Kinder im «Kinderdorf» zu umschreiben.
Die Arbeit behandelt die Frage, wie und wozu der Begriff des Dorfes im Entwurf des Kinderdorfs St. Antonius in Leuk VS und in weiteren Vergleichsbeispielen wie dem Kinderdorf Pestalozzi in Trogen von Hans Fischli, dem Städtische Waisenhaus in Amsterdam von Aldo Van Eyck und der Geschwister-Scholl-Schule in Lünen von Hans Scharoun benutzt wurde.