Langenberg, Silke, «The Hidden Potential of Building Systems. The 1960s Campus Lahnberge at Marburg University as an example», In: Construction History, International Journal oft he Construction History Society, Vol. 28, No. 2 (2013): S. 105–126.
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Viele Systembauten aus den 1960er Jahren sind in letzter Zeit in die Kritik geraten, während die Gründe für ihre Entstehung in Vergessenheit geraten sind. Viele der Gebäude erscheinen unverständlich oder sogar absurd, wenn ihre Grundkonzepte ignoriert und der Haupteinfluss von Optimierungs- und Rationalisierungsstrategien nicht berücksichtigt wird. Hinzu kommt, dass der physische Alterungszustand der Gebäude oft sehr schlecht ist. Während ausdrucksstarke Einzelbauten und Prototypen sowie die Schöpfungen berühmter Architekten und groß angelegte utopische Visionen aus den Boomjahren immer mehr Anerkennung zu finden scheinen, wird die große Masse der gleichzeitig oder später errichteten Systembauten kaum gewürdigt – und das, obwohl die ihnen zugrunde liegenden Kernkonzepte auf Offenheit, Wachstum und Veränderung abzielten und daher in sich nachhaltig und langlebig waren. Die Gebäude auf dem Campus Lahnberge der Universität Marburg waren die ersten, die das von Helmut Spieker entwickelte Marburger Bausystem auf der Grundlage des Tartanrasters verwendeten. Anhand dieser Gebäude werden die verborgenen Potenziale von Bausystemen erforscht und die Möglichkeiten ihrer weiteren Nutzung und Entwicklung im 21.