Wahlfach im Herbstsemester 2021
Komplexe Konstruktionen, schwierige Materialien und industrielle Herstellungsprozesse haben dazu geführt, dass nicht nur im Produktdesign, sondern auch in der Architektur, die Lebensdauer von Objekten abnimmt. Der Reparaturfähigkeit wird ein immer geringerer Stellenwert beigemessen – Austausch und Ersatz sind zum Normalfall geworden. Es braucht ein Umdenken bereits bei der Planung.
Im Rahmen des Wahlfaches wird die Reparaturfähigkeit von Produkten und Konstruktionen diskutiert und überprüft. Anhand eines selbst gewählten kaputten Objektes ist von jeder/m Studierenden zunächst der Defekt und die Gründe dafür zu analysieren, dann ein Konzept für die Reparatur zu entwickeln und diese anschliessend unter fachlicher Anleitung oder Zuhilfenahme digitaler Fabrikationstechniken auszuführen. Es geht nicht nur darum, das Objekt wieder gebrauchstauglich zu machen, sondern es durch eine Reparatur (wenn möglich) zu verbessern.
Klassische Themen der Denkmalpflege werden mit neueren Ansätzen der Repair- und FAB-Bewegung verknüpft, um für ein nachhaltiges Denken und Handeln zu sensibilisieren. Erlernt werden sowohl traditionelle als auch digitale Techniken sowie die grundsätzlichen konstruktiven und materiellen Voraussetzungen für eine Reparatur. Ziel ist neben der praktischen Instandsetzung eines Objektes vor allem der theoretische Transfer in die Architektur.