POLYNORM: LA HALLE POLYNORM DE FRIBOURG

Vertiefungsarbeit in Zusammenarbeit mit dem Institut TRANSFORM, HEIA Fribourg.

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Im Sommer 2022 konnte die letzte bekannt POLYNORM Halle in der Schweiz sorgfältig demontiert und eingelagert werden. Die Halle mit vorfabrizierten Fachwerkträgern wurde in den 1950er Jahren durch die niederländische Firma NV Ontwikkelingsmaatschappij Polynorm entwickelt und produziert. Beeindruckend an der Konstruktion ist die komplette Reduktion auf abgekantete Bleche, für die gesamte Tragstruktur, wie auch für die Lamellenverkleidung der Fassade. Mehrere der industriellen Falt- und Press-Verfahren wurden patentiert und lassen den Einfluss vom Maschineningenieur Alexander Horowitz erkennen. Die feingliedrige und präzise Konzeption der Struktur und der Verbindungen konnte auch nach über 70 Jahren ohne Verlust demontiert werden. Die ausgeprägte Materialeffizienz erlaubt eine äussert leichte Konstruktion und kann heute als Studienobjekt für nachhaltige Konstruktionen dienen.

RE-POLYNORM ist ein angewandtes Forschungsprojekt, das das Potenzial der Wiederverwendung im Bauwesen durch die Realisierung eines konkreten und emblematischen Falls aufzeigen will. Speziell ist dabei, dass eine ganze Gebäudestruktur demontiert und neu aufgebaut wird. Dabei sollen Hürden bei der Wiederverwendung von Bauelementen identifiziert und allgemeingültige Lösungsansätze entwickelt werden. Ziel ist es ein starkes Zeichen für die Wiederverwendung in der Bauwirtschaft zu setzen.

Mit der Vertiefungsarbeit zur industriellen Herstellung und der konstruktiven Entwicklung des POLYNORM Systems in den 1950er Jahren kann ein wichtiger Beitrag zum Projekt geleistet werden. Erkenntnisse aus den historischen Unterlagen zum technisch ausgeklügelten Konstruktionssystem, können zu neuen Strategien für Leichtbau in Stahlblech, industrieller Produktion, Transport und Montage führen.

Kontakt:
Tiago Matthes, Doktorand: matthes@arch.ethz.ch
Nicolas Grandjean, Architekt EPFL, Dozent HEIA-FR, TRANSFORM. nicolas.grandjean@hefr.ch