Dieser Vertiefungsarbeit wird in Zusammenarbeit mit Arbeitskreis Gaskugel/Stiftung BauKulturerbe GmbH, Dr. Heike Piehler angeboten.
Die im Dreiländereck gelegene Freiburger Gaskugel zählt mit ihrem Durchmesser von knapp 34 Metern zu den grösseren Kugelgasbehältern. Sie wurde 1964/65 von der Pintsch Bamag AG in einem neuen Schweissverfahren errichtet und markiert die Umstellung von der Gaseigenproduktion zur Gasfernversorgung. 2019 wurde sie stillgelegt und unter Denkmalschutz gestellt. Sie steht stellvertretend für die Hochdruck-Kugelgasbehälter dieser technischen Generation und hat allgemein Zeugniswert für die Geschichte der Gasversorgung. Das Landesamt für Denkmalpflege Baden-Württemberg betont zudem ihre Originalität und Integrität, die sich in der guten Überlieferung des ursprünglichen Baubestandes zeige. Sie war im Laufe der Jahrzehnte sorgfältig instand gehalten worden, ohne das ursprüngliche konstruktive und formale Konzept zu beeinträchtigen.
Seit der Stilllegung engagiert sich ein bürgerschaftliches Netzwerk für die Öffnung und Vitalisierung des Industriedenkmals, denn zum einen liegt die Gaskugel innerhalb des Freiburger Stadtgebietes in einem gut erschlossenen Naherholungsgebiet, und zum anderen soll der imposante Baukörper, der über eine besondere Echoakustik verfügt, auch von innen erlebbar gemacht werden. Auch das städtebauliche Umfeld bietet grosses Potenzial, mit seinen dörflichen Strukturen einerseits und den geplanten Neubauvorhaben eines Wohnquartiers sowie eines komplett neuen Stadtteils in der Nähe der Kugel andererseits. Ein Nutzungs- und ein konkretes Betriebskonzept wurden 2019 und 2021 vorgelegt mit dem Ziel, das Denkmal und den umgebenden Park für die Allgemeinheit zugänglich zu machen. Das Konzept wird gegenwärtig diskutiert.
Die Geschichte des Bauwerks und darüber hinaus der Freiburger Gasversorgung insgesamt ist in ihren großen Zusammenhängen erfasst und in Buchform veröffentlicht (Freiburger Gasgeschichte(n), 1850 bis heute, Picea Verlag, 2021). Aktuelle Informationen rund um das Kulturdenkmal finden sich auf www.gaskugel-freiburg.de.