Symposium: 03 goes 30tie

Podiumsdiskussion zum Thema achtung : das Denkmal mit Silke Langenberg, Max Otto Zitzelsberger und Leila Unland

Wann: Freitag, 18.10.2024, 13:30 Uhr bis 17:00 Uhr
Wo: Aula der Hochschule München, Karlstraße 6, 80333 München

Die Idee des Denkmalschutzes, begründet im 19. Jahrhundert und am besten verkörpert von Eugène Viollet le Duc, könnte man als eine Erfolgsgeschichte lesen. Die Monumente der Stadt, als Bild unserer Kultur in Stein gehauen, werden für immer erhalten. Dicht gedrängt in den Innenstädten und eine touristische museale Attraktion werden sie im Hier und Heute zu einem für immer festbetonierten Abbild der Vergangenheit. Das überforderte Denkmal, die Absurdität wird erst auf den zweiten Blick deutlich: Eine vergangene Kultur zu bewahren, wird zu einer eigenen Kulturtechnik. Dabei geht es gerade heute darum, sich nicht nur auf die Wahrzeichen einer Stadt zu konzentrieren, also auf die Hauptdarsteller der Stadt, sondern auch um die weniger geliebten Charakterdarsteller, die unbeachteten Nebendarsteller Den Respekt für all jene Gebäude des Alltags wiederzufinden, in denen viel zu viele Ressourcen gebunden sind. Es ist weder ökonomisch noch ökologisch sinnvoll, diese Bausubstanz unbeachtet zu lassen, und vielleicht entsteht aus der Diskussion über die Pflege und Reparatur wieder eine neue Kultur des Weiterdenkens von Bauten, die es auch schafft, die als Denkmal erstarrten Monumente wieder zu befreien. Eine Kultur, die sich nicht nur mit dem Gebauten, sondern auch mit den weichen Faktoren, den narrativen Qualitäten, den Kulturtechniken beschäftigt. Eine Kultur, die Tradition als Kommunikation des Weitergebens versteht im Sinne eines kontinuierlichen Lehrens und Lernens.