Tagung: 14.–16. September 2023, ETH Zürich
Ansprechperson: Matthias Brenner, Maria Kouvari
Kontakt: high-tech@arch.ethz.ch
Veranstaltungsort: Arch_Tec_Lab, ITA, ETH Zurich, Campus Hönggerberg, HIB E 52 (Open Space 2)
Eine gemeinsame Tagung der Professur für Konstruktionserbe und Denkmalpflege, ETH Zürich (Prof. Dr. Silke Langenberg) und der Professur für Denkmalpflege und Baugeschichte, Bauhaus-Universität Weimar (Prof. Dr. Hans-Rudolf Meier).
In Kooperation mit dem Schweizer Heimatschutz und docomomo international.
Unterstützt durch die Wüstenrot Stiftung, Swiss Post und Swisscom.
Als Folge der denkmalpflegerischen Auseinandersetzung mit dem baulichen Erbe der Postmoderne, angestossen durch die Vorbereitungen der vom 03.–05.03.2022 ausgerichteten Fachtagung «Denkmal Postmoderne. Erhaltung einer ‘nicht abzuschliessenden’ Epoche» in Weimar, kamen Fragen nach der sich parallel dazu entwickelnden High-Tech-Architektur auf sowie der Wunsch, auch dieser Strömung eine eigene Tagung zu widmen. Sie soll eine noch breitere Basis für die bevorstehende Herausforderungen in Theorie und Praxis der Denkmalpflege schaffen.
Aus unserer Sicht erscheint es notwendig, die Bauten dieser Zeitschicht einer denkmalpflegerischen Erst- bzw. Neubewertung zu unterziehen. Bei der Auseinandersetzung mit dem baulichen Erbe der 1980er Jahre spielen neben den bereits erwähnten Bauten der Postmoderne vor allem Gebäude eine Rolle, die sich durch innovative Fassaden- und Tragkonstruktionen auszeichnen. Unter der Bezeichnung „High-Tech–Architektur“ zusammengefasst, zielt das Entwurfskonzept auf Einsatz und Zurschaustellung fortschrittlicher Technologie. Aufgrund des im Vergleich mit der normalen Lebensdauer eines Gebäudes schnellen Veraltens technischer Innovationen und dem daraus häufig folgenden vollständigen Ersatz anstelle der Reparatur, stellt sich die Frage nach einem angemessenen konservatorischen Umgang mit High-Tech Architektur, die einen wichtigen Bestandteil der Baukultur und des konstruktiven Erbes der 1980er Jahre darstellt.
Im Zentrum der Tagung steht das bauliche Erbe der High-Tech-Architektur der 1970er–1990er Jahre mit Schwerpunkt auf dem deutschen Sprachraum. Ziel ist es, eine architekturgeschichtliche Grundlage für weiterführende denkmalpflegerische Forschungen zu diesem Thema zu schaffen. Dies bietet die Möglichkeit, bereits erfolgte Denkmalerfassungen von Objekten dieser Architektur sowie differenzierte Ansätze zum Erhalt und Weiterbau zu diskutieren. Neben dem Erhalt ihres immateriellen Erbes fokussiert die Tagung auf die divergierenden Konzepte der High-Tech-Architektur.
Warum ist es notwendig bereits bei diesen verhältnismässig jungen Bauten eine Diskussion über die Inventarisierung anzuregen? Zahllose Beispiele der Nachkriegs-, mittlerweile aber auch der postmodernen Architektur zeigen, dass zu langes Warten und Aufschieben der Inventarisationen grosse Verluste originaler Bausubstanz nach sich ziehen. Im Fall der High-Tech Architektur führt die Implementation von innovativen technologischen Neuerungen zu noch kürzeren Erneuerungszyklen; und dies, obwohl die Maschinenästhetik der Fassaden manche Objekte recht jung erscheinen lässt. Einen Hinweis auf den Zustand der High-TechArchitektur gibt die aktuelle Denkmalpflegediskussion über eines der zentralen Gebäude, das Centre Georges Pompidou in Paris: Bereits 1997 wurde das Kunstmuseum wegen Renovierungsarbeiten geschlossen. Über 20 Jahre später wird dieses ikonische Gebäude voraussichtlich ab 2024 ein weiteres Mal für mehrere Jahre wegen Renovierungsarbeiten schliessen.
Mit Beiträgen von Davide Allegri, Beniamino Aloise, Marcela Aragüez, Silvia Battaglia, Brian Bradley, Matthias Brenner, Marianna Charitonidou, Irina Davidovici, Catherine De Wolf, Beat Eberschweiler, Georgios Eftaxiopoulos, Bernhard Furrer, María Álvarez García, Yat Shun Kei, Matthias Kohler, Dániel Kovács, Silke Langenberg, Hans-Rudolf Meier, Sacha Menz, Angelika Nollert, Véronique Patteeuw, Thomas Pearson, Verdiana Peron, Tomáš Ploc, Lenka Popelová, Uta Pottgiesser, Andreas Putz, Christian Raabe, Sara Di Resta, Regula Steinmann, Lea-Catherine Szacka, Klára Ullmannová und Petr Vorlík.
Moderiert von Kirsten Angermann, Silke Langenberg, Hans-Rudolf Meier, Laurent Stalder, Ana Tostões und Florian Urban.
Keynote lecture von Tom Emerson, 6a architects, London.