Doktorandin: Laurence Crouzet
Der Übergang von industriellem zu digitalem Design und digitaler Fertigung haben zu einem grundlegenden Wandel in der Architektur geführt, der die Art und Weise, wie wir den Konstruktions- und Designprozess und die daraus resultierenden Objekte bewahren, beeinflusst. Wissen über Baumaterialien, Konstruktionstechniken und Montageprozesse wird nun digital aufbewahrt. Hier stellt der mögliche Verlust oder die Beschädigung von Daten eine Herausforderung dar und erschwert die Wartung, Reparatur und Umnutzung von Gebäuden.
Das Forschungsprojekt konzentriert sich auf die Reparatur von digital hergestellter Bauten und die Sicherstellung der langfristigen Bewahrung der damit verbundenen, digital entstandenen Daten. Herkömmliche Methoden der Bauforschung allein können die Informationen für die Instandhaltung von digitaler Architektur nicht angemessen erfassen. Ansätze, die neue Technologien wie Augmented Reality (AR), Bewegungserfassung, Tracking und Mensch-Maschine Kollaboration nutzen, müssen auf ihre Anwendbarkeit überprüft werden. Digitalen Zwillingen und angepasste menschlichen Bewegungsabläufe, synchron zur physischen Realität, ermöglichen im Zusammenspiel einen nahtlosen und präzisen Reparaturprozess. Dies begünstigt die Weitergabe des immateriellen Kulturerbes und erhält gleichzeitig die handwerklichen Methoden gefügter Gebäude. Insgesamt befasst sich die Forschung mit den anstehenden Problemen der Erhaltung von historisch bedeutsamen und digital hergestellten Gebäuden und Bauprozessen.
Sie fördert die soziale Nachhaltigkeit durch die effektive Integration von implizitem und kognitivem Wissen in digitalen Herstellungsprozessen. Sie priorisiert Reparatur vor Ersatz oder Wiederverwendung, wodurch ökologische und wirtschaftliche Härten verringert, das materielle und montagetechnische Erbe bewahrt und die technische Handwerkskunst aufrechterhalten wird.
Das Projekt Digitales Konstruktions Archiv wird durch den Schweizerischen Nationalfonds (SNF) gefördert. Die untersuchten Fallstudien sind Teil des National Centre of Competence in Research (NCCR) Digital Fabrication (DFAB).